sojaschnetzel statt gemetzel: thai food meets bike rage

liebe kati!

essen ist leiwand. urleiwand sogar, wie im fall der supper club, wo du dich immer wieder an kreationen, aromen und kombinationen übertriffst. das thai-thema kommt mir natürlich besonders gelegen, nachdem ich den ganzen sommer über an deinen exotik-kulinaria von papaya-salat bis sommerrollen mitschnabulieren durfte. dazu gab’s diesmal noch die gepimpte satay-variante mit kross angebratenen soja-schnetzeln, kokos-suppe mit knackiger gemüseeinlage (erbsenschoten!), ein curry dreierlei mit farbenfrohen accessoires von mango über tomate bis koriander sowie den – i’m in heaven! – angry cake mit heftig-deftig schokosauce und himmlischer donaugarten-marille. hell yeah!

supperclub_2013-11-16

freundInnen.

beim supper club kommt ja ein ganz besonderer effekt dazu: da trefft kern- und umfeldfamilie wie du, H.-P. und ich auf engeren und ferneren freundeskreis wie T. und C. + C. plus… die menschen aus dem internet. wie diesmal S. und K., die diesmal nur eine minderheit der gäste-soziographie abgebildet haben, während beim letzten supper club ja überhaupt nur internetvolk zugegen war, wie du berichtet hast.

und.

ergo übt beim essen in gesellschaft natürlich die jeweilige personenzusammensetzung auch einen bedeutenden einfluss auf die qualtität der nahrungsaufnahme aus. eine angenehm-entspannte bis angeregt-energetische atmosphäre hilft dabei, das essen einerseits in seiner qualität anzuerkennen und genießen zu können und dementsprechend auch einen wichtigen beitrag zur verdauung und verwertung der inhaltsstoffe. amen.

feindInnen.

hat mir die zwischen gang 2 und 3 einsetzende diskussion über (auto-)aggressives (hoho) fahrrad-fahren dann etwas auf den magen geschlagen, vom sich gegenseitigen bekräftigen dass es wohl total ok sei, rote ampeln zu ignorieren, weil die fahrradwege schließlich so blöd gebaut sind, bis zum tätlichen angriff der motorisierten feindbilder – vom be- und zurückschimpfen über das treten von autotüren und faustwendende „klopfen“ von autohecks bis zum bespucken von cabrio-lenkerInnen.

auge um auge – und die welt ist blind.

ich will nicht in einer welt leben wo selbst leute mit einem vermeintlich offenen geist und reflektionsgabe die alltägliche interaktion im straßenverkehr nach dem archaischen prinzip des auge-um-auge, zahn-um-zahn gestalten. sondern ich will in einer welt leben, wo man sich auf den vertrauensgrundsatz halbwegs verlassen kann, zum beispiel dass die anderen verkehrsteilnehmerInnen bei rot stehen bleiben. daher halte ich mich auch selbst daran, auch wenn mir dann von anderen diskutantInnen mit einem schiefgelächelten „geh, hanna“ eine stvo-spießerige weicheierigkeit unterstellt wird. nebenbei bemerkt stimme ich C. auch darin zu, dass es ja wohl nicht besonders gesund sein kann, sich mehrmals täglich grün und blau zu ärgern und so von wutausbruch zu wutausbruch zu strampeln, grüßgott.

bike rage

natürlich sind das jetzt nicht die totalen ausnahmefälle, jede verkehrsteilnehmerin ärgert sich mal. ja, die radinfrastruktur in wien ist schlecht designt, sagt ein dänischer fahrrad-guru kürzlich in der presse, was ich nach dem gestrigen versuch mit herrn A&O, von favoriten auf möglichst viel fahrradweg nach meidling zu kommen, ebenfalls einsehen musste. mühsam. eh. die „bike rage“ ist ein dementsprechend gängiges thema. aber nicht vergessen:

Bike rage is a dish best served cold

… sagt der guardian zum thema, wie man bei einem intermezzo mit professionellen fahrerInnen wie beispielsweise taxlerInnen seinen straßenverkehrstechnischen unmut an den mann und die frau bringt.

am besten auf den punkt bringt es allerdings london-cyclist.co.uk autor andreas (sic!) in seinem post…

7 things you should give up to be a happy cyclist

… in dem er unter anderem darauf hinweist, sich nicht länger von mühsamen fußgängerInnen, nervtötenden autofahrerInnen oder ich-muss-bei-rot-drüber radlerInnen nerven zu lassen, sondern summiert das ganze thema bike rage wie folgt:

As cyclists we are faced with hundreds of little decisions like this every day. We can either choose to be rattled or worry about more important things.

interessant eigentlich, dass mir just 1 abend später herr A&O zufällig einen film mit dem passenden titel der gott des gemetzels gezeigt hat. aber das ist eine andere geschichte ;-) ich sag nur: sojaschnetzel statt gemetzel…

wohl bekomm’s,
die l(ä)sterschwester

PS: übrigens ist auch mitte november 2013 der „road safety report“ der WHO weltgesundheitsorganisation veröffentlicht worden. was empfiehlt die WHO, um tödliche unfälle von fußgängerInnen und radfahrerInnen zu reduzieren? reduktion der geschwindigkeiten im urbanen raum, fokus auf sicherheit für fußgängerInnen und radfahrerInnen, beispielsweise im rahmen der planung neuer verkehrsprojekte, die derzeit unverhältnismäßig stark auf die reduktion von negativen effekten motorisierter verkehrsteilnehmerInnen konzentriert sind, oder auch infrastrukturprojekte, die von unabhängigen evaluatorInnen überprüft werden. heads up, stadt wien!

5 Gedanken zu „sojaschnetzel statt gemetzel: thai food meets bike rage

  1. Pingback: essen gehen einmal anders | von schwesterlein an lesterschwein

  2. gefällt mir sehr, diese heranradelnsweise (vielleicht auch aus herbeigewünschter solidarität, weil ich kann mich auch immer auslachen lassen, weil ich stvo-konform radle …)

  3. Pingback: mehr sunny side up, weniger house of pain | von schwesterlein an lesterschwein

  4. Pingback: ein schnitzelfreund erzählt | von schwesterlein an lesterschwein

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