vegan – go for it!

liebe hanna,

die kinder, speziell deine nichte S. waren in der tat sehr angetan von der radparade. sicher auch deshalb, weil gänge und bremsen ihrer räder wieder funktionieren. jetzt müssen hp und ich nur noch zwei unserer sieben familienräder frühlingsfit machen (lassen). vielleicht wär das mal ein DIY projekt? du hast doch mal so einen ich.mach-das-alles-selber-kurs zum thema fahrrad im wuk gemacht, oder? vielleicht führ ich mir den auch mal zu gemüte, den die service- und reparaturkosten gehen doch in die hunderten, bei dieser anzahl an rädern. außerdem wäre es wahrscheinlich nicht das blödeste, wenn auch die kinder früher oder später lernen ihre räder selber zu fixen. ich bin bisher übers patschen picken nicht hinausgekommen.

a propos kinder: ich hab letzte woche ein recht unterhaltsames buch gelesen: mami, ist das vegan? von jumana mattukat. es ist ein erfahrungsbericht über die umstellung auf vegan in einer familie mit zwei kindern, wo der vater aber fleischfresser bleibt. die situation ist also ähnlich wie bei uns, die andern elternteile unserer kinder sind ja auch fast alle fleischfresser. lustiger weise war bei der autorin, genau wie bei hp und mir, das rüdiger dahlke buch peace food einer der auslöser um umzusteigen.

es ist interessant, dass jumana auslösermäßig aus der tierleid-ecke kommt, aber dann ziemlich schnell die gesundheitlichen aspekte wichtiger werden. bei mir war es ja umgekehrt. ursprünglich ging es um die gesundheit, aber wenn man vegan wird kommt es automatisch zur konfrontation mit massentierhaltung und der industrie, die dahinter steckt. und spätestens dann vergeht es einem eh endgültig. ich denk jetzt daran, dass ich früher manchmal an PETA infotischen vorbeigegangen bin, und die fotos von den geschundenen tieren nicht wirklich mit dem schnitzel auf meinem teller in zusammenhang gebracht hab. die menschlichen verdrängungsmechanismen sind schon ein hammer.

jumana beschreibt auch deckungsgleich die erfahrung, dass es am anfang unangenehm ist „der mühsame gast“ zu sein, und man immer wieder ausnahmen macht, um nicht zugeben zu müssen, dass man vegan is(s)t. diskussionen sind sonst vorprogrammiert, und damit muss man eben erst umgehen lernen. gestern bei der nabum-probe hab ich mal wieder die erfahrung gemacht, dass rundherum eine diskussion ums vegan essen entsteht, auch wenn ich sie gar nicht angezettelt hab. allein ein vegan essender mensch im umfeld wirft fragen auf. ziemlich originell war das argument von G., dass ich als quasi luxuspupperl aus einem industrialisierten land, mir vegane ernährung leisten kann, während leute in ärmeren ländern darauf angeweisen sind fleisch zu essen. das mag in gewissen situationen sogar stimmen. aber dass unsere tiere andern menschen das getreide wegfressen unterschlagen wir lieber mal. genauso, dass es genug menschen in der welt gibt, die sich fleisch gar nicht leisten können. trotzdem argumentier ich lieber mit den haltungsbedingungen der tiere, denn dass es massentierhaltung gibt streitet heute keiner mehr ab. allerdings sind immer wieder menschen, so auch G., überrascht, dass bio-fleisch im wesentlichen anders gefüttert, aber nicht anders gehalten wird, als konventionell produziertes fleisch. von der schlachtung ganz zu schweigen. es geht eben hier, wie da um produkte, und nicht um lebewesen.

n. diskutiert auch immer wieder noch mit mir rum, aber auch in ihm gehen veränderungen vor. er isst jetzt wieder schwammerlsauce. außerdem hab ich mir von jedem kind drei gemüsesorten sagen lassen, die es isst, weil in letzter zeit das seperate kochen bei uns eingerissen ist, und mir das ziemlich am socken geht. was aber immer funktioniert ist ofengemüse, weil sich da jedeR rausnehmen kann was ihm oder ihr schmeckt.

so gibt es in jumanas buch ganz viele erfahrungen, die sich mit dem decken was bei mir (supermarktregale die wegfallen) und bei uns (motzende kinder beim mittagstisch) grad so los ist. bei der rettung von stechmücken steig ich gedanklich zwar aus, aber alles in allem ist das buch auf jeden fall eine empfehlung für alle familien am weg zur veganisierung. was ich übrigens einen super tipp fand, war in nicht-vegetarischen lokalen, wenn kein passendes gericht aht der karte ist, direkt mit dem koch bzw. der köchin zu reden.

und jetzt noch zum drüberstreuen ein super thai-curry rezept:

thai-curry mit mango

500g buntes gemüse (karotten, brokkoli, zucchini, paprika,…), geschnitten
1 mango, geschält und geschnitten
gelbe curry-paste aus dem asialaden oder selbst gemacht (siehe unten)
1 dose kokosmilch
öl

curry-paste anbraten, mit kokosmilch aufgießen und kochen bis ein ölfilm entsteht (manchmel entsteht er nicht, ist auch egal, einfach ein paar minuten kochen). daneben in einer pfanne das gemüse ein paar minuten anbraten, zur currysauce dazugeben und dann nich die mange beifügen. nochmal ein paar minuten kochen. dazu passt reis.

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gelbe curry paste 

3 rote chilischoten, getrocknet und entkernt
5 schalotten, geröstete
10 knoblauchzehen, geröstet
1 tl galgantwurzel
1 tl ingwer, dünn geschnitten und geröstet
1 el zitronengras, geschnitten
1 el koriander, gerösteter
1 tl kreuzkümmel, gerösteter
2 tL currypulver
etwas muskatnuss
1 tl curcuma
ev. ein paar kafir limetten blätter
1 tL salz

alle zutaten mörsern oder pürrieren

alles liebe, dein schwesterlein

5 Gedanken zu „vegan – go for it!

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