wilde sachen

liebe hanna,

nach längerer pause meld ich mich wieder zurück. es bringt ja doch nichts der welt den rücken zu kehren, nur weil man mal wieder die nase voll hat. wörtlich, nicht sprichwörtlich. der motivationsgrad für ungefähr alles außer im bett rumflaken ist dementsprechend gering, aber ein paar nette nebeneffekte hat so ein bissel angeschlagenheit schon. so erobern zum beispiel die kinder mal wieder die küche als spielwiese. schon beim hidden supper club waren die nachspeisen fast ausschließlich von den kleinen zubereitet und dieserart vorbereitet haben sie sich von mir gleich das nächste rezept umhängen lassen.

wilde brownies

fräulein M. vom ziemlich-schön-blog hat mich dankenserter weise mit einem neuen brownie-rezept versorgt und gemeint, dass das vielleicht eine möglichkeit ist endlich die ultimative erdnussbutter-brownie-lösung zu finden.

Hallo liebe Kati,

hier ist Mira von ziemlichschoen.wordpress.com ;)

Ich hab ein göttliches Brownie Rezept für dich, allerdings ohne Erdnussbutter, aber die kannst du ja reinschummeln. …

Zutaten:

180g Sojajoghurt
9 EL geschmacksneutrales Öl
3 EL geriebene Nüsse
3 EL Rum (oder Nusslikör von der Oma eingemacht, yum yum)
1 Vanilleschote
180g Mehl
150g Zucker
¾ TL Backpulver
¾ TL Salz
250g Kochschokolade, geschmolzen
180g ganze oder gehackte Nüsse (optional) – wir haben erdnüsse genommen

Zubereitung:

Backrohr auf 180°C vorheizen.
Backform (zB kleine Glasbackform von Ikea) mit Backpapier auslegen.
Joghurt, Öl, geriebene Nüsse, Rum und Vanille miteinander verrühren.
Mehl, Zucker, Backpulver und Salz in einer separaten Schüssel vermengen.
Beides miteinander verrühren, anschließend geschmolzene Schokolade unterrühren und ev. Nüsse unterheben.
In die Form gießen, glattstreichen und 15-18min backen.
Vollständig abkühlen lassen.

Schönes Wochenende!
Mira

liebe mira, vielen dank, das ist ein super rezept, wenn man sich dran hält:-)

collage_brownies

das jungkind und das bubenkind haben sich behände ans werk gemacht und, ganz ehrlich, ich hätt sie einfach machen lassen sollen. aber nein, ein drittel der form hab ich mit banane belegt die noch übrig war und ein drittel wurde mit ernussbutter traktiert bevor die form ins rohr durfte. das ergebnis: das drittel ohne alles war ganz wunderbar, das bananendrittel grauslich, weil viel zu schwer und zu feucht, das erdnussbutterdrittel auch grauslich weil viel zu dicht und zu schwer. dafür war das abendessen echt lecker.

wilde bohnen

eltern kennen das. man nimmt die kinder mit zum einkaufen, und die wollen dann allerhand sachen die nicht am einkaufszettel stehen. das jundkind ist nun ob wöchentlichen csa-anteils und ständigem foodkoop besuchen schon so gut erzogen (oder gehirngewaschen), dass es nicht mehr nach milchbrötchen und gummibärli verlangt, sondern fragt, „kann ich die stangensellerie mitnehmen, für die jause“, oder, wie neulich, „wau, geil, fisolen. bitte, bitte!“
wenn kinder zwei zuhause haben neigen sie ja immer wieder dazu einem reinzudrucken, das es beim jeweils anderen elterteil viel besser sei, alles und vor allem das essen. die fisolen also, die sollen so schmecken wie beim papa. das rezept dazu war aber erfreulicherweise vegan und das jungkind wollte sowieso selber kochen, weil wer weiß was da rauskommt wenn ich den kochlöffel schwing. und ich muss sagen, der ergebnis war echt lecker. kann sie gern wieder kochen.

papas fisolen

DSCF8139_fisolen

wenn ich das richtig verstanden hab, dann werden die fisolen erst in der pfanne in öl gebrutzelt, dann kommt knoblauch dazu und dann werden sie mit zucker karamellisiert und mit sojasauce abgelöscht. bei 200 grad kommen sie noch 10-15 minuten ins backrohr.

wilde mischung

auch noch schuldig geblieben bin ich ein rezept vom letzten supper club unter dem titel wilde mischung, nämlich die pakoras. ein sehr simples rezept und schmeckt bei uns allen, das hat man ja nicht oft. die joghurtsauce aber bitte unbedingt mit joya-joghurt zubereiten und nicht mit apro-soja joghurt, das ist einfach viel zu süß.

pakoras

collage_pakoras

aus wasser, kicherbsenmehl, salz und kreuzkümmel und backpulver wird ein sehr dicker palatschinkenteig hergestellt. da kommen geraspelte karotten und grob gehackte zwiebeln rein. löffelweise kugeln ausstechen und in heißem öl goldbrauch frittieren. dazu passt eine soja-joghurtsauce mit salz und kreuzkümmel.

wilder strudel

ich weiß, dein ugliest strudel on earth ist ungeschlagen, aber das was ich da heute produziert hab kommt in sachen hässlichkeit schon ziemlich nahe ran. eigentlich war der plan ja strudelschnecken zu machen. in dem fall sollte man ca. 500g fülle oder weniger für eine packung blätterteig haben. wenn man so wie ich, gut das doppelte mit gewalt in den teig zwingt, dann schauen die schnecken so aus…

DSC00702_schnecken

… und nur mehr ein strudel kann einen retten. der war dann aber wirklich unfasslich lecker. verwendet hab ich das solidarische sauerkraut, dass so sauer ist, dass ich es fast nicht essen kann. aber mit wasser gespült und mit zwiebeln und tomatenmark bearbeitet geht es dann. und ein ganz heißer tipp ist auch das lammgewürz, dass ich gestern am naschmarkt erstanden hab.

sauerkraut-hack-strudel

collage_strudel1

eine pkg. blätterteig
1 zwiebel
1 el tomatenmark
250g sauerkraut
150g sojaschnetzel, fein
1 el suppenwürze
4 el lammgewürz
2 el öl
1/2 tl zimt
1/2 tl muskatnuss, gerieben
2 el sojasauce
4 el rotwein
2 zehen knoblauch
salz, pfeffer

sojaschnetzel mit gemüsebrühe, einem el sojasauce und einem el lammgewürz und wasser einmal aufkochen und mindestens 10 minuten ziehen lassen. in einem sieb sehr gut ausdrücken und in einer heißen pfanne mit öl gut anbraten. knoblauch dazupressen und mitrösten. mit lammgewürz, zimt, pfeffer und muskat würzen, mit sojasauce und rotwein ablöschen, zur seite stellen.
im restlichen öl die gehackte zwiebel anrösten, das tomatenmark mitrösten bis es dunkel ist, das sauerkraut dazugeben, alles zusammen durchrösten und ordentlich salzen.
alles auskühlen lassen, auf den blätterteig geben und einrollen. entweder schnecken schneiden oder das ganze als strudel ins rohr. bei 210 grad 15-20 minuten backen. dazu passt eine joghurtsauce mit paprikapulver, salz, pfeffer und frischem knoblauch, oder auch grüner salat.

lebe wild und gefährlich (osho) und vegan (frau jupiter)

last, but not least – du hast mich vor zwei wochen mal gefragt, warum deine krautsuppe so fad geschmeckt hat. gemüse anbraten ist auf jeden fall ein sehr sinnvoller schritt, das mach ich auch bei jeder banalen klaren gemüsebrühe, es schmeckt einfach nach mehr. und beherztes würzen ist auf jeden fall auch eine gute idee. ich glaub der fehlende wacholder ist ziemlich wurscht, aber von allem anderen würd ich auf die, von dir genannte menge gemüse, jeweils mindestens einen esslöffel reinhauen.

würze wild und gefährlich!

dein lesterschwein

vote for the lesterschweine!

so ihr lieben,

wer 3 klicks übrig hat, kann uns die jetzt in den virtuellen klingelbeutel werfen – wir sind nämlich mal wieder nominiert! :-) diesmal beim vegan food blog award 2014. hier gibt’s keine jury, sondern ein user-voting. es geht auch diesmal nicht um schnöden mammon, sondern um ruhm & ehre. oder so.

veganaward_logo_gr

veranstaltet wird das ganze von vegan.at, dem magazin der veganen gesellschaft österreich. für den lieblingsblog abstimmen kann man mit einem online-formular unter:

https://de.surveymonkey.com/s/Food-Blog-Award

man muss aber eine email-adresse angeben. nur so als vorwarnung. und die adressen kommen dann laut vegan.at auch automatisch (?!) zum newsletter-verteiler dazu, was nicht dabeisteht. den man aber eh „jederzeit wieder abbestellen“ kann. wir haben vegan.at freundlich darauf aufmerksam gemacht, dass ein dahingehender vermerk beim online-survey sowohl userfreundlich als auch rechtskonform wäre. vielleicht ändern sie’s ja noch, oder haben es schon geändert. ich komme seit ich gevotet habe nicht mehr auf das formular, kann das somit jetzt nicht mehr verifizieren.

update 22:41

olé, das opt-out ist da! das häkchen mit der optionalen newsletter-info ist nun dabei – die liebe H. hat mir einen gschwinden screenshot der mobilen version durch den äther gejagt. danke, vegan.at!

VeganAT_AwardSurvey_Screenshot

kollegin H. hat mir einen beweis-screenshot der neuen opt-out funktion beim online-voting geschickt, olé! und mein kopf ist auch irgendwie drauf gelandet ;-)

also. wie auch immer.

jedenfalls gewinnen also nicht die schönsten, schlausten, vegansten oder goschertsten, sondern die mit der größten anzahl mobilisierter klicks. so be it. die illustren 12 mitbewerberInnen sind übrigens in alphabetischer reihenfolge wie folgt – darunter auch einige der bei uns ohnehin schon einige male hin- & herverlinkten favorites ;-)

### UPDATE | 15. märz ###

und die gewinnerInnen sind:

  1. Veggies: http://www.veggi.es/
  2. Nade in the Kitchen: http://nadeinthekitchen.wordpress.com/ [ENG]
  3. Totally Veg!: htttp://totallyveg.blogspot.co.at/

und die restlichen nominees:

### END ###

also obacht, liebe lesterschwester, vielleicht müssen wir für die award ceremony bald wieder unsere eh wurscht shörts rausholen! ;-)

und – das ist ja schließlich ein FOODBLOG! nämlich – auf die nominierungs-freude hin hab ich mir gleich ein jubel-mampf bereitet, und zwar die most unfancy hauptmahlzeit die man wohl überhaupt verbloggen kann: pseudobutterbrot! genauer gesagt, roggen-sonnenblumen-brot aus rapottenstein von unserer foodkoop mit alsan und kräutersalz plus solidarischer kresse + schnittlauch + gurkerl + roughem sauergemüse von unserer CSA. tadaah!

pseudobutterbrot

jubelpseudobutterbrot im küchenneonlicht

yours nomineely,
die lesterschweine

the hidden supper club

liebe kati,

mich hat heute die gepflegte sonntags-lethargie gepackt – potentiell auf grund noch immer flattriger nerven ob interaktionen mit privaten sicherheitsfirmen sowie der darauffolgenden prosecco-beruhigungskeule plus einer kleinen studienendspurt-bedingten schreib-blockade. folglich fühle ich mich wie das diametrale gegenteil eines hyperaktiven eichhörchens – gell, lieber H. ;-) – und dementsprechend fällt meine kleine supper-club-review heute eher bild- denn textlastig aus:

supperclub_201402_kuchen

precious [apfelkuchen] love – man reiche das werkzeug!

moment… supper club?!

… höre ich schon das ein oder andere leserlein sich virtuell wundern – und ja, richtig gelesen: gestern fand eben der vorerst aller letzte supper club seiner art statt, und zwar in form eines unöffentlichen, quasi „hidden“ supper club. eine bunte runde an langzeit-unterstützerInnen, freundInnen, familie samt umfeld & co versammelte sich um den esstisch in eurem schlafzimmer, um sich an deinem dinner der sorte „wilde mischung“ zu ergötzen. die „sensationell!“-ausrufe von T. samt begleitung K. habe ich irgendwann aufgehört zu zählen – und ja, es war mal wieder höchst famos!

vor dem start wurde natürlich noch fleißig vorbereitet – sei es an den duftenden töpfen, beim tischdecken, im rahmen der zufuhr intellektueller lektüre für die spätere tischkonversation oder der be-einrad-fahrung der ausnahmsweise tischlosen küche ;-)

supperclub_201402_vorbereitung

die ganze familie in vielfältigen vorbereitungen…

… bis dann alle gäste eintrudeln und nach deinem willkommens-intro zur vorspeisen-variation schreiten: thai sommerrollen mit hoisin-sauce, rote-rübe-avocado-carpaccio, und – neu! – pakora mit zwetschken- und anderen chutneys:

supperclub_21402_vorspeisen

… damit sich die gäste wenig später durch die vorspeisen-palette schnabulieren können.

„wenn die leut sagen, ohne fleisch schmeckt das essen nach nix, dann haben sie so etwas noch nie gegessen!“

… so die bekennenden omnivoren T. & K., die mich neulich mit einem facebook-foto einer riesigen rohen leber als teil ihres neuesten innereien-projekts zum schnellen schließen des browser-fensters brachten. denn: wenn man weiß wo’s herkommt, kann man sich auch beherzt an innereien & co wagen – foodcoop-produzentInnen sei dank. well, jedem das seine. darauf folgte jedenfalls ein herzhafter rant seitens K. über das qualitäts-technische – zitat T., „oaschloch-fleisch“ – bei einschlägigen gastro-spelunken in goold ol‘ ottakring. wenn selbsttitulierte allesfresser beim vegan supper club eine fleisch-beschimpfung anzetteln, kann der abend nur gelungen sein ;-)

supperclub_201402_hauptspeisen

„ffffusion!“ [sprich: fjjuschähn!] – sprechdeutet kati, und läutet damit die hauptspeisenfolge der sorte „wilde mischung“ an: von thai bis wienerisch. mahlzeit!

bei der hauptspeisen-völlerei mit der wilden mischung von massaman-curry mit roter rübe über wiener chili sin carne bis linsen-dhal und thai-salat ergeht sich meine tischkollegenschaft in weiteren tiraden von „sensationell!“ bis „geschmacksexplosion!“…

wenig später geht es nach einer kleinen verdauungspause weiter mit dem fulminanten dessert-finale: wer noch platz hatte, macht sich her über linzertorteapfelkuchen und mousse au chocolat mit amaretto an zwetschke! und schnaps. prost.

supperclub_201402_desserts

le grand finale – hell yeah!

das war er also, der geheime 10. supper club, und damit ein äußerst ehrenvolles sunsetting deines dinner-konzepts in der leopoldstadt:

supperclub_201402_sunset2

von a wie apfelkuchen bis b wie bye-bye supper club – at least, for now! ;-) (c) A&O

nochmal danke an dieser stelle für deine nicht enden wollende kulinarische inspiration,
und bis in bälde, liebe lesterschwester!

deine heute ausnahmsweise entschleunigte
lesterschweinin

edle erdäpfel und die sache mit dem kraut

liebe kati,

des winters sucht uns wöchentlich die volle ladung solidarisches wurzelgemüse heim. kürzlich mit dabei: die mit einer zart-rosa schale ausgestatteten erdäpfel der sorte „linzer rose“ – die gleich zu C’s traditioneller hochgebirgs-kartoffelsuppe veredelt wurden. superg’schmackig, superlecker!

erdaepfelsuppe_c_2014

wärmend-winterliches #omnomnom: die herzhafte erdäpfel-suppe.

kartoffelsuppe

3 große oder 6 kleine erdäpfel
1 1/2 TL pflanzenmargarine (zB alsan)
1 1/2 suppenwürfel
ca. 3/4l wasser
1/2 TL thymian
1/2 TL majoran
1 lorbeerblatt
etwas muskat
1 zehe knoblauch
1 kleine zwiebel oder schalotte
2-3 EL pflanzlicher sauerrahm (zB joya crémesse)

erdäpfel schälen und klein würfeln. zwiebeln und knoblauch klein schneiden, in der margarine anschwitzen und dann erdäpfelwürfel mitrösten. mit wasser bzw. gemüsebrühe aufgießen und gewürze hinzufügen. 15-20 min. köcheln lassen bis die erdäpfel weich sind. entweder gleich so belassen oder kurz pürieren (bissfeste stücke dürfen ruhig dabei bleiben), suppe wird so sehr cremig.

optional sauerrahm mit dem schneebesen einrühren!

leider konnte ich die joya sauerrahm-variante mit namen „crémesse“ nicht testen, sie scheint bei zielpunkt nicht mehr erhältlich zu sein. du hast sie schon mal wo probiert, oder?

however, die zweitsimpelste variante der erdäpfel-veredelung nach der suppe sind dann schon die ofen-kartoffeln, die wir schon in mehreren variationen zum besten gegeben haben. der ultimative pimp ist dafür: ajowan oder auch königskümmel, ein im indischen und iranischen beheimatetes gewürz, das stark nach thymian schmeckt und sich daher super für erdäpfel, gemüse & co eignet. hat nämlich das A.&O. dank deines inspirativen luups-gutscheinhefts aus dem curry me home mitgebracht, neben noblen thai- und indian-curry-mischungen.

passt auch hervorragend auf herzförmige erdäpfel ebenjener linzer rose!

potatoe_wedges_ajowan_currymehome_2014

pimp my wedges! eine ode an ajowan, den thymianisierenden königskümmel.

dazu das folgende rezept, bzw. eine simple handlungsanweisung von einer anti-küchenfee wie ich eine bin:

potato-wedges mit ajowan

erdäpfel
olivenöl
ajowanfrüchte

erdäpfel waschen und vierteln, in eine feuerfeste form werfen, tüchtig olivenöl und dezent ajowan dazu – bei 180° ins backrohr bis die wedges schön knusprig braun sind. oh ja!

dazu optional homemade mayonnaise.

apropos anti-küchenfee: das übrige weißkraut wollte ich nach dem großen kartoffelsuppen-erfolg ebenfalls versuppen. daher wurde gleich E. angerufen mit der bitte um ein krautsuppenrezept. sie macht immer wieder eine art suppeneintopf aus kraut, roten rüben, zwiebeln, karotten, erdäpfeln und sellerie.

nun ja.

betreffende krautsuppen-mutation ist sicher super, sollte man aber wirklich bei donaugärtnerin E. bestellen und keinesfalls bei mir. denn trotz farbenfroher wurzelgemüserei war das ganze geschmacklich… ja, also, vielleicht als fastensuppe akzeptabel, aber geschmacklich eher kategorie eingeschlafene zehen. selbst die pimp-versuche mit paprikapulver, chili, majoran haben keine wirkung gezeigt. da hat nur mehr der griff zu löffelweise suppenwürze und tüchtig nachsalzen geholfen.

krautsuppe_2014

krautsuppe klingt ja nicht so schwer, ist aber trotz passabler färbung leider quasi geschmacksfrei ausgefallen.

krautsuppen-versuch

1 kopf weißkraut
5 erdäpfel
2 karotten
2 zwiebeln
knoblauch
tomatenmark
gemüsebrühe
salz, pfeffer, lorbeer, wacholder, kümmel, chili, majoran, paprikapulver

kraut hobeln oder fein schneiden, erdäpfel und karotten würfeln, zwiebeln klein schneiden.

zwiebel + knoblauch in pflanzenöl kräftig anrösten, tomatenmark mitrösten bis es leicht karamellisiert, kraut und gemüse dazu und mitrösten. mit wasser oder gemüsebrühe aufgießen, gewürze dazu und köcheln bis das kraut durch, aber noch bissfest ist.

nachdem das rezept per se echt easy ist gibt es nur eine handvoll möglicher ursachen für die völlige geschmacksfreiheit:

  • völlig unproportionales würzverhalten (in anbetracht des komplett mit kraut und wasser vollgefüllten suppentopfs statt der herkömmlichen ca. 2-3 portionen)
  • falsch / zu kurz angeröstetes tomatenmark
  • völlig ausgelassener koch-schritt „gemüse anbraten“
  • fehlender wacholder (??)

wie siehst du das, schwesterliche spitzenköchin? any recommendations? und wie dunkel soll das tomatenmark wirklich werden? bekomm das schlichweg nicht hin.

meine learnings so far sind einerseits mut zur würzwut – ein bis zum rand gefüllter topf suppe erfordert nun mal herzhaften einsatz von kräutern & gewürzen – und nicht ein paar gut gemeinte schlenkerer aus dem handgelenk. und, trotz allem – suppe ist wie gulasch: wird durch’s mehrmalige aufwärmen besser. am heutigen tag 3 und nach der salz-&suppenwürz-dröhnung ist das ganze halbwegs passabel. oder so.

jedenfalls hut ab vor deinen riesenkochtöpfen,
und einen entspannten abend…

deine anti-küchenfee

schöner scheitern

liebe hanna,

wie du weißt bin ich seit unserem umstieg auf vegan auf der suche nach den perfekten erdnussbutterbrownies. einmal hab ich sogar schon vom erdnussbutterhimmel geschrieben. was das mafe betrifft, hell yeah! aber bezüglich süß und erdnuss war’s ein bisschen geschwindelt. mehr als ein paar schwindlige flugversuchen waren das nicht. online gibt’s natürlich einiges zu finden, aber die einen sind optisch gar nicht schön und die richtig schönen haben als basis schwarze bohnen. ich fürchte früher oder später muss ich das ausprobieren, aber noch bin ich nicht soweit. außerdem würde das ja heißen, dass ich am vortag die bohnen einweich und soweit im vorhinein kann ich bei so einem gericht nicht planen. wenn ich erdnussbutterbrownies will, dann will ich sie SOFORT. drum hatte ich gestern die super idee mein altes ganz und gar unveganes brownierezept nachzubauen, aber einfach die eier mit sojamilch und die butter mit alsan zu ersetzen, das geht ja sonst so gut. ich bin zu der erkenntnis gelangt, dass das bei rezepten, die aus einem teil zucker, zwei teilen fett und 8(!) eiern bestehen nicht funktioniert. ich hab es mir schon gedacht, als ich mit dem rühren der masse fertig war. aber ich war abgelenkt, weil ich beim kuchenform holen die rührschüssel umgehaut hab und die küche voller zucker und kakao war (sehr malerisch). und ich hab geistig schon am blogbeitrag gearbeitet. ich hab mich locker-flockig über küchenkathastrophen schreiben sehen und mich hinterher das ulimative brownierezept präsentieren. drum hab ich das offensichtliche ausgeblendet und die seltsame masse ins rohr geschoben. das ergebnis war so fett, da war unser fondant ein schaß dagegen. H.-P. hat tapfer gemeint dass man das schon essen kann und hinterher auch nur ein bisschen magenweh gehabt.

collage_brownies

wegwerfen wollt ich das ganze aber auch nicht, ist ja schade drum. also hab ich die komische sache aus der form gekratzt, mit reichlich bananen und schokolade versetzt, in blätterteig gewickelt und nochmal gebacken. siehe da, das ergebnis war durchaus lecker. ich bring dir heute ein stück in die maß-greisslerei mit. das ultimative brownierezept steht also noch aus. ich fürchte ich komm um die hülsenfrüchte nicht herum, das hat mit fräulein M. ja schon letzten juni vorgeschlagen. ich glaub ich taste mich über die kichererbsen an die bohnen heran.

burgertime

es gibt aber auch erfreuliches von der junkfront zu berichten. letztens hat mich die fleischeslust gepackt und ich hab im laden das wheaty-virginia-steak mitgenommen. zugegeben, konsistenzlich leicht schwammig, wie fleischersatz halt so ist, aber geschmacklich wirklich gut. gemeinsam mit homemade mayonnaise, ajvar und solidarischem wintergrün echt überzeugend.

DSC00638_burger

alles liebe und bis später,

dein lesterschwein

teheran mittendrin und die leopoldstadt

liebe kati,

bin ich froh dass du bloggst, sonst wüsste ich mal wieder nicht über den neuen heißen scheiß bescheid. schon 2x wurde ich jetzt darauf angesprochen ob ich schon die mass-greisslerei in unserer hood ausgecheckt hab – jetzt wird’s dann bald zeit! rieselfähiges gemüse zur selbstabfüllung ohne verpackungsmüll schreit nur so nach einem freitagnachmittäglichen shopping-ausflug ;-)

apropos hood: wofür steht der schwedenplatz? richtig: würschtelstand, asia-nudeln und pizzaschnitte um 3 uhr morgens. und jetzt auch noch: für das beste persische essen wiens.

von teheran…

obwohl ja auch die granatapfel-walnuss-variation namens fesendjan beim perser hatam in der währinger straße familienweit für begeisterung sorgt, habe ich seit jahren einer kulinarischen liebe aus längst vergangenen zeiten nachgejagt: dem „grünen essen“ von G., einer optisch eher unspannenden grünen pampe aus stangensellerie, minze (aus aufgeschnittenen teebeuteln!), viel zitrone und homemade sojaschnetzeln. dazu reis und – #omnomnom. zum reinlegen. seitdem nie. wieder. gefunden.

und heute dann die unverhoffte wiederentdeckung beim abendessen mit lovely L. im kardamom (gibt’s anscheinend nur auf facebook). das lokal mit „persisch-vegetarischen spezialitäten“ steht schon seit geraumer zeit auf unserer to-be-tested-liste des lokalkolorit, doch obwohl nur 3 gehminuten von mir entfernt war ich einfach nie dort. das wird sich von nun an ändern! denn das von außen sehr trashig wirkende, mit großen blauen lettern als „VEGGIE-CAFÉ“ betitelte ecklokal am schwedenplatz nummer 3-4 (richtung urania) ist innen, ja, trashig halt – samt plastik-grünzeug und lichterketten, dazu ein abgetrennter internet-café bereich und ein paar kleine tische. aber in der speisekarte erspähe ich ein unansehnliches grünes zeux, es heißt…

stangensellerieeintopf mit frischer nanaminze und basmatireis, dazu joghurt (khoreste karafs)

bei meiner zaghaften nachfrage, ob das vegan sei und ich dann das joghurt weglassen könnte, kam ganz selbstverständlich zurück: „wieso weglassen, wir machen es einfach mit sojajoghurt!“ \o/

und weniger später der beweis: JA, DAS IST ES! das GRÜNE ESSEN!

kardamom_abendessen_2014-02

wiederentdeckte alte liebe für grünes essen: persischer stangensellerieeintopf! daneben safran-orangen-reis mit tüchtig rosinen und mandeln. das und mehr im kardamom.

L. hatte übrigens eben safran-karottenreis mit soja, mandeln und orangenschalen, dazu ebenfalls jogurt (hawij polo). zum reinknien.

…über’s mittendrin…

apropos reinknien: ebenfalls ziemlich vom hocker gerissen hat das A.&O. und mich ein kürzlicher erstbesuch im neuen vinzirast mittendrin. das lokal mit sozialkomponente in der währinger straße bietet nicht nur eine echte nette atmosphäre dank raumkonzept mit vielen fensternischen, angenehmer beleuchtung und bananenkisten- & kaffeesack-ausstattung, sondern auch eine kreativen karte. sehr zu empfehlen: erbsen-wasabi-suppe und der belugalinsen-salat mit granatapfel. dazu, natürlich, weißer g’spritzter. nur das linsenragout ist eine spur zu säuerlich geraten und noch ausbaufähig. ansonsten: top!

vinzirast_belugalinsen_2014-02

geschmacklich vielfältiger (ergo: superleckerer!) belugalinsen-salat mit granatapfel und jungzwiebel im vinzirast mittendrin.

… nach good old leopoldstadt.

und wenn wir schon beim thema fremdessen sind: das von uns bekannter maßen geschätzte harvest vegetarian bistrot hat mir letztens einen freitag-mittäglichen kick versetzt: ladies’n’gentlemen – vegane grammelknödel!

harvest_grammelknoedel_2014-02

vegane grammelknödel mit sauerkraut und energiesalat beim mittags-buffet im harvest.

die küche hat nach unserer buffetstürmung fragen lassen, ob es wohl gemundet habe – die grammelknödel seien eine premiere gewesen… und wie es gemundet hat! flaumiger erdäpfelteig, g’schmackige tofu-teile, bissfestes sauerkraut, kunterbunter energiesalat. immer wieder gerne!

so, eigentlich wollte ich jetzt hier noch von meinen neuen vererdäpfelungen berichten, das muss aber wohl bis zum nächsten mal warten – genug, wie schoko-kuchen fan C. sagt, geschreibel für heute! :-)

immer hungrig & höchst hochachtungsvoll,
hanna