fa, fa, fahrradfahren

liebe lesterschwester!

fahrradfahren ist schon eine super sache. vor einigen tagen war ich mit h., dem famosen weinbauer meines vertrauens, und hp im gagarin. das ist ein sehr nettes fahrradfahrerInnenaffines lokal in der garnisongasse. sehr entspannte atmosphäre, äußersts moderate getränkepreise, freie preise fürs essen – das heißt jeder gibt was er kann und die speisekarte ist durchwegs vegan oder veganisierbar. und noch dazu kein konsumationszwang. alles in allem also eine uneingeschränkte empfehlung. ich hab mich mal wieder als professionelle lokaltesterin hervorgetan und einen gemischten falafel-humus-teller gegessen. hinterher sah er so aus.

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ich weiß noch nicht genau wie ich es in meinen kopf krieg die speisen vor dem verzehr abzulichten. offenbar schalten sich gewisse hirnregionen bei mir ab sobald das futter in reichweite ist.

was mir außerdem nicht klar war: warum heißt das gagarin gagarin? was hat ein russischer weltraumflieger mit fahrradfahren zu tun? es wär natürlich möglich richtung erster mensch im weltraum, weltordnung auf den kopf gestellt etc. zu denken. aber mittlerweile hab ich eine andere theorie dazu. gagarin ist berühmt dafür, durch die gegend geflogen zu sein (sofern man das weltall als gegend bezeichnen mag) und ist schon während des studiums dem aeroklub beigetreten. und als fahrradfahrerIn tritt man ja auch immer wieder dem aeroclub bei. ich z.b. gestern in einer engen kurve auf frisch gefallenem neuschnee. ich hab aber wieder einmal feststellen müssen, dass mein bike kein besonders geeignetes fluggerät ist. andererseits hab ich den vorteil, dass ich einen der guten ratschläge von frau p.: „was auch immer sie tun, tun sie es langsam!“ jetzt ganz konsequent befolgen kann. kaum mach ich eine schnelle bewegung bremst mich mein körper ein und so unnötige dinge wie die arme über den kopf heben kann ich mir überhaupt gleich sparen.

abgesehen von meinen kleinen außer haus abenteuern hab ich mich auch kochtechnisch wieder in neue gefilde vorgewagt.

veganer frischkäse

500ml sojamilch
saft einer halben zitrone
10ml öl
10ml kokosfett
salz, pfeffer
optional (frische) kräuter, knoblauch, …

sojamilch aufkochen, vom herd nehmen, zitronensaft dazu und rühren bis alles total flockig ist. nach 15 min die flocken abseihen (z.b. durch ein tuch) und mit dem fett und den gewürzen mischen.

collage_frischkaese

klingt grausig und sieht im entstehungsprozess auch wirklich grausig aus, schmeckt am ende aber wirklich gut. es hat auch super als füllung für die chatschapuris bzw. die melanzanirollen funktioniert.

chatschapuri

500g mehl (weiß und/oder vollkorn)
1 pkg. trockenhefe
250 g sojajoghurt
3 el öl
wenig lauwarmes wasser
salz

alles zu einem geschmeidigen teig verarbeiten und abgedeckt mindestens eine stunde an einem warmen ort gehen lassen. dann dünne fladen ausrollen, mit veganem frischkäse bestreichen, zuklappen, nochmal ausrollen und in der heißen pfanne mit wenig fett von beiden seiten braten.

melanzanirollen

1 kg melanzani dünn längs schneiden, mit öl bestreichen, salzen und bei 200 grad im backrohr braten bis sie goldbraun sind (geht natürlich auch in der pfanne)

die hälfte der ausgekühlten melanzani mit veganem frischkäse füllen. die andere hälfte mit folgender walnussfülle:

200 g walnüsse, gerieben
3 el veganer frischkäse
1 zwiebel, geschnippelt und angebraten
2 zehen knoblauch, gepresst
1 el essig
salz, pfeffer
1 granatapfel bzw. 1-2 handvoll granatapfelkerne
optional frischer koriander, safran, frische petersilie

alle zutaten verrühren und in die melanzani füllen. die fertigen rollen werden mit granatapfelkernen bestreut. eine regionale alternative zu den granatapfelkernen ist quittengelee, z.b. aus dem donaugarten.

den safran muss man, wenn man ihn verwenden will, mit zucker mörsern und dann mit heißem wasser oder 3 esslöffel weißwein einweichen.

coll_georgisches_antikaterdinner

alles in allem ist das eine einigermaßen aufwendige angelegenheit, aber es lohnt sich, insbesonders als vorbeugende maßnahme beim besuch einer cocktailbar.

völlig in die hose gegangen ist dafür der versuch, selber einen veganen schmalztopf zu fabrizieren. das ganz ist zwar geschmacklich nicht so schlecht, konsistenzlich aber voll zu vergessen. da muss ich noch weiter experimentieren.

alles liebe,
deine schwester

p.s. freu mich schon sehr auf das morgige ausgibige gekoche und gefeiere mit dir.