das war das #femcamp13, schwester!

liebe lesterschwester,

pardauz! die blogpostentwürfe stapeln sich nach der dichtness der vergangenen tage, das schreit nach einer publikationsaufholaktion!

also mal von vorne: tschechien-experience rulez! zumindest nach deinen & H.-P.’s berichten zu schließen – wer hätte gedacht dass ihr beide mal zu synchron-travelbloggerInnen mutiert ;-) du bist ja sowieso die technik-aneignungs-supersista: von der „ich check meine mails maximal 1x/woche!“ fast-verweigererin zur mit anfang 2013 multimedial bloggenden, online-bildbearbeitenden, wordpress-theme-pimpenden, dropboxenden und sich quer durch den digitalen gemüsegarten wühlenden neo-digitalista!

damit hättest du auch spitzenmäßig zum #femcamp13 gepasst, das am samstag bei microsoft österreich am start war. da ging’s nämlich spezifisch um frauen in der online-welt, sowohl als nutzerinnen aber vor allem auch aktiv partizipierende (daher nachfolgend alle erwähnungen auch nicht wie bei uns sonst üblich in halbanonymisierenden initialen, sondern mit den ganzen twitter usernames. sichtbarkeit, sachen!)

femcamp13

OR: „euch gibt’s ja alle wirklich!“

von einem barcamp hab ich dir vielleicht schon mal erzählt – eine art „unkonferenz“ mit einem spezifischen framework, bei der es zB keine trennung zwischen vortragenden & zuhörenden gibt, sondern alle mitmachen. ob vorbereitete oder spontan eingeschobene session, die vorhandene infrastruktur darf & soll je nach bedarf genutzt werden. nach einer vorstellrunde, bei der sich alle (!) anwesenden mit namen & 3 schlagwörtern vorstellen werden live vor ort die session-vorschläge der anwesenden in einen timetable eingetragen. von statistischen daten zur gehaltsschere & den gender-gap in aufsichtsräten über partizipation 2.0 (stadtgärten!) & netzpolitik & open street maps bis zu praxis-workshops über den legalen bezug von U.S.-content (serienjunkies, unite!). und flugs tritt auch der wunderbare barcamp-effekt ein: gesichter aus fleisch und blut zu den diversen digitalen avataren!

das sieht dann in der ersten barcamp-stunde so aus: erst gewusel vor den flipcharts, dann analog-plan!

coll_femcamp_1

nerdetten, geekgrrrls & cyberfeminismen

inhaltlich waren für mich vor allem die strategien zur sichtbarmachung und inklusion von frauen zu netzpolitischen themen interessant, beispielsweise in einer session mit @andreaskrisch und @lenadoppel über den frauenanteil von technik-orientierten konferenzen wie der DNP13. das thema wird auch beim nächsten #nfbw netzfeministischen bier wien diskutiert werden – kommenden donnerstag im sperlhof (leopoldstadt reprezent!). die ideen werde ich noch in einem seperaten post zusammenfassen.

live sieht das dann so aus – @eskarina mit dem statistikkarusell über frauen in social media & @kigo im #femcamp13 org-interview, festgehalten von @mahriah und mit moralischer unterstützung des @freefrosch (ein alter bekannter, spätestens seit dem veganen slow-mo-lunch).

coll_femcamp_2
die gesamte stimmung am #femcamp13 war echt angenehm, offen, positiv und wertschätzend – auch und gerade bei diskussionen über verschiedene feminismen und persönliche erfahrungen. auch mein persönlicher feminism wurde damit wieder etwas neu beleuchtet, und derart gestärkt durch starke, schlaue frauen und in meinem (selbst)verständnis einer selbstbestimmten lebensweise fühlte ich mich dann auch entsprechend gewappnet sonntag abend meine persönlichen orks zum duell zu fordern. aber das ist eine andere geschichte…

apropos orks: die ganze sessionplanung wurde dann auch parallel gleich online im wiki eingetragen. allerdings nicht lange – denn noch während der 1. sessionrunde ist irgendein online-troll auf die aktivitäten rund um das #femcamp13 gestolpert, und hat beschlossen, kurzerhand unsere infrastruktur zu hijacken. mein 1. live erlebter hackerangriff, quasi. grmlgrrr.

haters gonna hate

begonnen hat der/die/das troll damit, ein titanpad zur sammlung von frauennetzwerken zu flooden, also so lang mit content zu überschwemmen bis niemand mehr etwas eintragen kann – das sieht dann so aus (großansicht mit klick auf’s bild – vergönne der trollerey nämlich keine volle blogbreite von 584px!):

femcamp_tp femcamp wiki defacing

dass der hack mit den worten „FEMINISTAS UNITE!“ stattgefunden hat ist dabei eher nebensächlich – derselbe schmarrn ist dann auch im rahmen eines kompletten wiki-defacing über die femcamp-seite inkl. sessionplan verbreitet worden. die website der neu gestarteten netzwerkinitiative für frauen in der digitalbranche namens digitalista wurde kurzerhand auf eine p0rn-site redirected.

einen teil des vormittags hab ich dann mit einem edit-war verbracht, indem ich immer wieder die trollschwemme auf den ursprünglichen content zurückgesetzt habe – bis jemand meinte dass das eher ein zweckloses unterfangen sei bis man den user per se blocken und die seiten zur editierung sperrt. nachdem der dazugehörige admin allerdings gerade in brasilien und nicht erreichbar war, hat das dann noch bis nachmittags gedauert. egal, wir hatten ja den offline-plan sowie eine screenshot-version der online-schedule.

don’t feed the trolls

ohne dem ganzen jetzt noch all zu viel raum einräumen zu wollen, hat es mir doch 2 dinge eindringlich bewusst gemacht:

  1. die störaktion war im grunde eine weitere legitimation für das format des #femcamp und den netzfeminismus per se, wenn sich jemand dadurch so angegriffen fühlt (alter affe angst!) dass er/sie unsere online-infrastruktur abzuschießen versucht.
  2. plattformkontrolle mitdenken, egal ob beim unbedachten breiten sharen eines titanpads, bei dem man keine anti-affen blocken kann, oder auch bei der admin-struktur eines wikis, bei dem nur 1 einzige person genug rechte besitzt um einen solchen angriff abzuwehren.

@lenadoppel hat das ganze auch entsprechend auf den punkt gebracht:

#vegan hero of the day

so, und um hier noch eine legitimation für eine breite barcamp-berichterstattung im lesterschweinischen blog auf’s tapet zu bringen (abgesehen von der barcamp-rule „You do blog about Bar Camp!“): das #femcamp13 war 100% vegan-kompatibel! das catering vom wunderbaren @paolo’s hatte nicht nur eine vegane menü-option für mittags im gepäck – couscous und gemüsesauce #omnomnom – sondern auch 2 packungen sojadrink! so konnte man sich eine vegane kaffeepause in einem der spacigen bubble-chairs genehmigen:

femcamp kaffee

freufreu! noch mehr freu hat dann nur mehr der stehtischkommentar der @podcasterin erzeugt, die bei meiner bemerkung, mich vegan zu ernähren, meinte: weiß ich eh, ich les ja regelmäßig deinen blog! \o/ \o/ \o/ besonders die veganisierungs-geschichten findet S. spannend, um damit klassische gerichte auch für laktose- & fructose-intoleranz kompatibel zu machen. unser blog taugt ihr überhaupt sehr, und ich solle das auch dir ausrichten, liebe lesterschwester ;-)

überhaupt möchte ich beim nächsten barcamp wieder mehr fokus auf das one-on-one netzwerken legen, denn so spannend viele sessions auch sind – zwischendurch sich mal gezielt mit jemandem für eine viertel stunde auszutauschen ist in so einem offenen rahmen der eigentliche asset. so konnte ich auch zB endlich mal mit der geschätzten @karolariegler plaudern, die mir über ihre afrika-reisen und überhaupt etwas persönlichen kontext erzählt hat. außerdem hat mich der ich-verpass-was!-dichtness-overkill doch wieder gepackt, gerade wenn mehrere hochinteressante sessions parallel gelaufen sind. meine ad-hoc-strategie, mehrere verschiedene sessions pro slot abzugrasen entspricht zwar den barcamp-rules, bei langeweile oder desinteresse wo anders hinzugehen, hat aber dann teilweise zu einem noch größeren stress auf grund der fragmentierten informationensaufnahme geführt. dafür aber auch super sachen spontan erwischt, wie folgendes mantra zur übermeidung des informationsoverkill (sic!):

auch ein guter ansatz für unsere anti-dichtness-geschichten & co…

soweit mal dazu, die anderen updates (inkl. einem neuen yppenplatz-testbericht für unseren lokalkolorit!) gibt’s dann ein ander mal.

bis morgen beim lesterkochen!

hanna

Hinterlasse einen Kommentar